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Stadtbahn Rhein-Ruhr


Der neue Innenstadttunnel in Bochum

Der dritte Bochumer Innenstadttunnel wurde ursprünglich für die U 21 gebaut, die von Gelsenkirchen Buer-Nord über Erle, Ruhrzoo, Gelsenkirchen Hbf, Wattenscheid, Höntrop und die Bochumer Innenstadt nach Bochum-Laer und vielleicht weiter nach Langendreer verkehren soll. In Gelsenkirchen wird der Abschnitt Innenstadt - Ruhrzoo seit 1994 im Straßenbahnvorlaufbetrieb befahren, in Bochum der Innenstadttunnel seit 2006.
Als nächste Betriebsstufe war vorgesehen, Tunnelabschnitte in Gelsenkirchen-Erle, von Gelsenkirchen nach Wattenscheid sowie ein kurzes Stück zwischen der dem Ende des besonderen Bahnkörpers auf der Essener Straße und der Rampe Alleestr. in Betrieb zu nehmen. Die U 21 sollte dann von Gelsenkirchen-Buer bis Bochum-Innenstadt mit B-Wagen auf Normalspurgleisen verkehren, bis auf die Abschnitte zwischen Buer und Erle sowie im Beriech Wattenscheid und Höntrop im Tunnel.
Der Tunnel der Linie 301 in Gelsenkirchen wäre dazu komplett auf Stadtbahnbetrieb umgerüstet worden, in Bochum wären die Linien 310 (dann von Wattenscheid statt Höntrop kommend) und U 21 im Innenstadttunnel zwischen Rampe Alleestr. und Bochum Hbf im dreischienigen Mischbetrieb mit längsgeteilten Bahnsteigen (60 m Hochbahnsteig für die U 21, 30 m Niedrigbahnsteig für die 310) verkehrt. Die U 21 wäre am Bochumer Hbf auf die Gleise der U 35 gewechselt und hätte zunächst in der Kehranlage Oskar-Hoffmann-Str. geendet.
Die Planungen für die U 21 wurden 1995 zunächst "auf Eis gelegt", mit einer Realisierung ist nicht mehr zu rechnen. Statt dessen wurde die Straßenbahn in Erle und Wattenscheid oberirdisch beschleunigt.

Die Straßenbahnlinien 302 und 310 fahren seit dem 29.Januar 2006 die unterirdischen Bahnhöfe "Bochumer Verein / Jahrhunderthalle" (Arbeitstitel: "Bessemerstraße"), "Rathaus (Süd)", "Hauptbahnhof" und "Lohring" an.
Direkt an die Rampe Alleestr. am westlichen Ende schließt der Bahnhof Bochumer Verein / Jahrhunderthalle" an. Dieser Bahnhof hat einen 90m-Mittelbahnsteig. Entgegen der ursprünglichen Planung gibt es keine zwei Bahnsteighöhen, stattdessen wurde ein Hochbahnsteig errichtet und wie bei allen anderen Stationen dieser Strecke das Gleis hochgeschottert. Östlich des Bahnhofes gibt es einen doppelten Gleiswechsel. Westlich des Bahnsteiges sind die Tunnelstutzen neben der Rampe zu erkennen, an die der Tunnel der U 21 angeschlossen werden sollte.
In der Innenstadt ist der Bahnhof "Rathaus (Süd)" entstanden, dessen östliche Verteilerebene an die südliche Verteilerebene des Bahnhofs "Rathaus (Nord)" der U 35 anschließt. Von den anschließenden Streckentunneln zum Hauptbahnhof überquert der nördliche die Strecke der U 35.
Foto: M6C am Bahnsteig Bochum Hbf Am Hauptbahnhof benutzen die Linien die bisher unbenutzten äußeren Bahnsteigkanten auf der -3-Ebene (Bhu, parallel zur U 35). Südlich des Hauptbahnhofes unterquert der südwestliche Tunnel die Strecke der U 35 .
Der Bahnhof "Lohring" samt Rampe Wittener Str. bietet eine große Bahnhofshalle ohne störende Mittelsäulen, so dass es keine "dunklen Ecken" mehr gibt. Der Bahnsteig wird für den Straßenbahnvorlaufbetrieb schräg gebaut, da die Rampe bereits im Bahnhofsbereich beginnt. Die Rampe führt durch den Rohbau der südlichen Verteilerebene. Für eine spätere Umrüstung auf B-Wagen müsste der Tunnel zugleich bis Laer verlägert werden. In der Rampe gibt es einen doppelten Gleiswechsel.

Die Tunnel wurden bergmännisch nach der NÖT gebaut, also von außen unsichtbar. Lediglich die Bahnhöfe wurden in Deckelbauweise errichtet, so dass dort kurzzeitig große Baugruben entstanden. Als erstes wurde der westliche Abschnitt bis etwa zur Annastr. errichtet, dann der östlich des Hbf mit dem Bahnhof "Lohring" und zum Schluss ab 1997 der mittlere Abschnitt mit dem Abhnhof Rathaus. Der Bahnhof "Hauptbahnhof" war bereits zusammen mit dem der U 35 errichtet worden.

Ebenfalls seit dem 29.Januar 2006 verschwindet die 306 im Bochumer Innenstadtbereich unter die Erde, womit es in der Bochumer Innenstadt keinen oberirdischen Schienenverkehr mehr gibt. Sie wird in den Tunnel der Linien 308/318 eingefädelt. Die Rampe befindet sich am Rathaus (Hans-Böckler-Str., dort oberirdische Haltestelle), danach wird auf einer Brücke die Bahnhofshalle "Rathaus (Süd)" durchquert. Damit eine zweigleisige niveaufreie Einfädelung in die Strecke der 308/318 (1979 eröffnet) möglich ist, wurde von der Viktoriastr. aus ein ca. 400m langer Bogen unter deren Tunnel hindurch zum Südring gebaut. Das Gleis der Gegenrichtung konnte an den für die eingleisige Betriebsstrecke vorgesehenen Tunnelstumpf angeschlossen werden. Kurz vor dem Hauptbahnhof münden dann die Gleise der 306 von außen in die vorhanden Gleise ein. Direkt vor den Bahnsteigen ist ein doppelter Gleiswechsel entstanden. Die Linie 306 endet auf der -2-Ebene des Hauptbahnhofes (Bho). Die geplante Verlängerung über die Rampe "Ruhrstadion" in Richtung Harpen ist bisher noch nicht begonnen worden.

Um die Tunnelstrecken der 306/308/318 und der 302/310 zu verbinden, wurde ein Betriebsgleistunnel angelegt. Anders als in früheren Planungen (die offene Bauweise vorsahen) führt der eingleisige Tunnel nicht unter der Rottstr. entlang, sondern wird unter der Viktoriastr. aus dem Tunnel der Linie 306 nach Westen ausgefädelt. Danach führt er unter der Post hindurch, um in den neuen Tunnel westlich des Bahnhofs "Rahaus (Süd)" einzumünden. Beide Einfädelungen sind niveaugleich, das heißt eine Betriebsfahrt vom oberen Teil des Hauptbahnhofes zum Betriebshof Engelsburg muss sowohl das Gegengleis der 306 als auch das der 302/310 für wenige Meter mitbenutzen.
Damit fallen alle Gleise in der Innenstadt und das lange Betriebsgleis von der Rampe "Bergmannsheil" über den alten Betriebshof an der Universitätsstr. bis zum "Buddenbergplatz" weg. Der Betriebshof Universitätstr. wurde am 1. August 2005 durch den neuen Betriebshof Engelsburg an der Linie 310 Richtung Westen ersetzt.
Zur Verbindung mit der Tunnelstrecke der U 35 existieren südlich des Hauptbahnhofs vier kurze Verbidnungstunnel, die aber bis auf weiteres nicht benutzt werden, da die U 35 Normalspurgleise befährt und daher eine eigene Betriebswerkstatt in Riemke hat.

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